Das Mikrobiom eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Anders als der Fingerabdruck ist es jedoch variabel und kann von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst werden. Dazu zählen neben dem Alter der Hauttyp und der Hautzustand, das Klima und die Ernährung, Haustierkontakt und Hygieneverhalten sowie die Verwendung von Kosmetik- und Pflegeprodukten. Bereits kleine Veränderungen dieser Faktoren wie ein neues Pflegeprodukt oder ein Urlaub mit anderen klimatischen Bedingungen können bereits zu deutlichen Veränderungen am Hautmikrobiom führen.
Diese Variabilität macht es schwer festzulegen, wie genau ein gesundes Hautmikrobiom aussehen muss. Bekannt ist jedoch, dass es Abweichungen gibt, die bei allen Menschen mit bestimmten Hautkrankheiten auftreten. So geht die Akne mit einer vermehrten Besiedlung der Haut durch das Bakterium Cutibacterium acnes einher. Die Neurodermitis steht in engem Zusammenhang mit der Besiedlung der Haut durch das Bakterium Staphylococcus aureus. Je mehr Bakterien vorhanden sind, umso schwerer fällt die Erkrankung aus. Parallel dazu findet sich in den betroffenen Hautbereichen eine geringere Bakterienvielfalt und eine niedrigere Anzahl von Bakterien, die sich positiv auf die Hautflora auswirken.
6 Tipps für ein gesundes Hautmikrobiom
- Schonende Hautpflegeprodukte verwenden.
- Keine aggressiven Peelings benutzen und auch sanfte Peelings nicht zu oft anwenden.
- Für die Haut- und Haarreinigung kein heißes Wasser verwenden.
- Auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit möglichst frischen Lebensmitteln achten. Diese versorgen den Körper mit dringend benötigten Mikronährstoffen für die Hautgesundheit und unterstützen ein gesundes Darmmikrobiom, das sich wiederum positiv auf die Haut auswirkt.
- Auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung achten – am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Kräuter- und Früchtetees.
- Stresspegel reduzieren – hilfreich dabei können regelmäßige Bewegung, Entspannungs- und Atemübungen sowie ausreichender Schlaf sein.
Mikrobiom ''gesund'' pflegen
Mikrobiotische Hautpflege setzt an diesen Ungleichgewichten an. Sie soll helfen, das Mikrobiom wieder ins Lot zu bringen und dieses langfristig zu stabilisieren. Denn bekannt ist: Ein gesundes Hautmikrobiom wirkt sich positiv auf den Säureschutzmantel aus. Die Hautbarriere wird gestärkt und der Wasserverlust über die Haut verringert. Typische Hautprobleme wie Spannungsgefühle, Reizungen, Juckreiz oder Rötungen, die bei vielen Hauterkrankungen mit nachgewiesenen Mikrobiomabweichungen auftreten, werden dadurch gelindert. In der Anwendung unterscheiden sich mikrobiotische Hautpflegeprodukte nicht von herkömmlichen Produkten.
Es gibt sie als Cremes oder Lotionen, die direkt auf die Haut aufgetragen werden können. Welche Mikroorganismen und Inhaltsstoffe dabei im Einzelfall zum Einsatz kommen, ist von Produkt zu Produkt unterschiedlich. Einige Hersteller verfolgen das Prinzip, „problematische“ Bakterien zurückzudrängen, indem die Produkte das Wachstum „gesunder“ Bakterien anregen. Andere Produkte enthalten Inhaltsstoffe, die sich gezielt gegen bestimmte „problematische“ Bakterien richten, während Bakterien, die die Hautgesundheit fördern, geschont und unterstützt werden.
Quelle: www.deineapotheke.at