Man schätzt, dass jede/r vierte Österreicher:in Probleme hat, Milcheiweiß zu verarbeiten (Laktoseintoleranz), etwa 30 Prozent von einer Fruktosemalabsorption betroffen sind und mehr als zwei Prozent Histamin nicht ausreichend abbauen können.
Allergie vs. Intoleranz Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind strikt voneinander abzugrenzen. Zur Unterscheidung: Viele Menschen vertragen keine Milchprodukte. Bei ihnen liegt eine Laktoseunverträglichkeit vor. Ihr Darm kann Milchzucker nicht richtig verwerten. Es kommt häufig zu Bauchschmerzen und Blähungen – die Beschwerden konzentrieren sich auf das Verdauungssystem.
Bei einer Lebensmittelallergie sind die Reaktionen weitaus vielfältiger. Die Augen tränen, die Nase läuft, bei manchen beginnt die Haut zu jucken, möglicherweise bilden sich charakteristische Ausschläge. In sehr schwerwiegenden Fällen kommt es zu Atemnot, und der Kreislauf droht zusammenzubrechen. Dann ist unverzüglich notärztliche Hilfe erforderlich.
Typische Symptome Blähungen und Blähbauch, Durchfall, Bauchkrämpfe, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen können ein Anzeichen für Nahrungsmittelintoleranzen sein. Neben Laktose-, Fruktose und Histaminintoleranz gibt es z. B. auch Weizensensitivität und Glutenunverträglichkeit. Um diese zu diagnostizieren, erfolgt zunächst eine ausführliche Anamnese unter Berücksichtigung der Ernährungsgewohnheiten. Krankheiten mit ähnlicher Symptomatik sowie Allergien oder Entzündungen müssen ausgeschlossen werden.
Fruktoseintoleranz
Hier werden zwei Formen unterschieden: einerseits die seltene angeborene Fruktoseintoleranz und andererseits die Fruktosemalabsorption. Sie ist eine sehr häufige Unverträglichkeit, die zu Magen-Darm-Beschwerden führt. Die Häufigkeit der Fruktosemalabsorption scheint in den letzten Jahrzehnten rapide anzusteigen. Vermutlich liegt das an zunehmendem Stress und chronischer Überlastung in unserer Leistungsgesellschaft.
Histaminintoleranz
Bei einer Histaminintoleranz ist das zur Verdauung von Histamin notwendige Enzym Diaminoxidase (DAO) im Darm entweder unzureichend vorhanden oder es wirkt ungenügend. Das Leaky-Gut-Syndrom (die Barrierefunktion der Darmwand ist nicht mehr optimal gegeben) kann die Entstehung einer Histaminintoleranz begünstigen. Das vielfältige Beschwerdebild wird in erster Linie durch histaminreiche Nahrung ausgelöst. Dazu zählen z. B. lang gereifter Käse, Rotwein, Sauerkraut, Wurstwaren, etc. Studien konnten zeigen, dass Histaminintoleranz häufig gleichzeitig mit anderen Nahrungsmittelintoleranzen vergesellschaftet ist.
Zudem sind in der Apotheke verschiedene Enzympräparate erhältlich, die Beschwerden, verursacht durch Unverträglichkeiten, verhindern bzw. verringern. Präparate zur Darmsanierung stellen die Schutz- und Filterfunktion wieder her.
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